Nachruf

Anneliese Thesing-Forynski

Anneliese Thesing-Forynski hat in wunderbarer Weise Soziales und Engagement im Naturschutzbereich verbunden und in die Bevölkerung hineingetragen.

Als Gründerin der Ortsgruppe des NABU in Rieste hat sie mit dem Aufruf zur Mitarbeit im Natur- und Umweltschutz in der Gemeinde Rieste, der Samtgemeinde Bersenbrück und auch im Landkreis Osnabrück über Jahrzehnte hinweg Menschen von ihren Ideen überzeugt.

Sie wurde mit dem Naturschutzpreis des Landkreises Osnabrück und dem Niedersächsischen Naturschutzpreis geehrt. Die höchste Auszeichnung erhielt Anneliese mit dem Bundesverdienstkreuz als immer noch aktive 83-jährige Naturschützerin.

„Man muss sich ständig weiterbilden.“

„Wer brav ist, verändert nichts.“

Was kaum jemand erwähnt hat und wofür sie nie geehrt wurde ist ihre Sozialarbeit, die sie in vorbildlicher Weise geleistet hat. Über 20 jugendliche Mitbürger aus der Samtgemeinde Bersenbrück konnte sie für ihre Naturschutzarbeit gewinnen. Alle diese jungen Menschen sind ihr freundschaftlich verbunden geblieben und viele holten sich auch später noch Rat bei ihrer Anneliese. Sie hat diese Gruppe nachhaltig positiv geprägt und das über mehr als ein Jahrzehnt und immer ehrenamtlich.

Alles begann mit einem Verspechen, ihr Leben voll und ganz für die Umwelt einzusetzen, wenn sie von einer damaligen schweren Erkrankung noch einmal genesen würde. Und das tat sie und widmete sich in den folgenden Jahrzehnten dem Natur- und Umweltschutz in der Politik wie auch im privaten Leben.

Am 3. Juli 1986 gründete Anneliese eine Arbeitsgruppe im DBV (Deutschen Bund für Vogelschutz) in Rieste mit monatlichen Treffen natur- und umweltinteressierter Bürger.

Im Folgejahr konnte dank ihrer Initiative der Biesthof in Rieste angepachtet werden. Hier restaurierte und renovierte Anneliese mit Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Osnabrücker Nordkreis das Gebäude. Dabei gab es immer etwas zu essen aus dem eigenen Garten.

„Ohne meine Jugendlichen hätte ich es nicht geschafft.“

„Wenn du 10 Dinge anpackst und einer davon wird etwas, dann hast du schon viel erreicht.“

Ein Naturgarten wurde auch am Biesthof angelegt – für Anneliese ein Muss – und aus dem ehemaligen Schweinestall wurde ein Seminarraum gestaltet. Am 24.05.1991 wurde hier die Biologische Station Haseniederung eröffnet. Dafür öffnete Anneliese viele Türen in der Politik, auch über Parteigrenzen hinweg und manchmal auch mit Rückschlägen.

Anneliese erreichte mit ihren Vorträgen, Führungen und Kursen unwahrscheinlich viele Menschen, Gruppen aus anderen Kulturkreisen oder anderen Ländern, denen sie immer herzlich und mit viel Respekt entgegentrat. Auf der anderen Seite forderte sie diesen Respekt aber auch für sich ein und zeigte damit ihren Mitmenschen, dass man für seine Rechte kämpfen muss.

Mit dem Umzug der Biologischen Station von Rieste nach Alfhausen begann ein neuer Abschnitt den Anneliese wie folgt kommentierte:

„Ich mische mich immer noch ein, aber die nächste Generation muss jetzt entscheiden.“

Und dass konnte sie auch ruhigen Gewissens sagen, denn sie hat diese Generation entscheidend geprägt.

Anneliese Thesing-Forynski

8. Juli 1925 – 16. Juni 2017

Du hast uns viel gegeben und lebst in unseren Herzen weiter.

Danke für die schöne Zeit mit Dir!

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