Tiererfassungsprogramm des NLWKN
Viele Tier- und Pflanzenarten sind durch Bestandsrückgänge gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Die Hauptursache des vom Menschen ausgelösten Rückgangs von Arten ist die Beeinträchtigung und die Vernichtung ihrer Lebensräume durch die zunehmende Intensivierung der Landnutzung (z.B. Landwirtschaft, Verkehr, Ansiedlung von Gewerbe, Wohnbebauung).
Inzwischen haben viele Menschen jedoch erkannt, dass unsere Lebensgrundlagen nur durch den Erhalt unserer wild lebenden Pflanzen- und Tierarten sichergestellt werden können.
Artenschutz ist nicht möglich ohne möglichst genau Angaben über Vorkommen und Bestandsentwicklung der Tier- und Pflanzenarten. Diese Daten liefern die Arten-Erfassungsprogramme des NLWKN – Fachbehörde für Naturschutz.
Mit Hilfe der Erfassungsprogramme und in enger Zusammenarbeit mit vielen Ehrenamtlichen werden seit mehr als 25 Jahren die Populationen bzw. die Verbreitung ausgewählter, meist seltener bzw. gefährdeter Tier- und Pflanzenarten beobachtet. Die Artenerfassung bildet die fachliche Grundlage für Aussagen zu Vorkommen, Verbreitung und Gefährdung dieser Arten in Niedersachsen.
Auf der Grundlage der erfassten Daten wird durch spezielle Artenschutzkonzepte und Hilfsmaßnahmen versucht, den Rückgang gefährdeter Arten in Niedersachsen zu stoppen und ihre Lebensräume zu schützen und zu verbessern.
Wir unterstützen das Tierartenerfassungsprogramm des NLWKN.
An Erfassung der nachfolgenden Arten kann jeder teilnehmen.
Bei Funden wenden Sie sich bitte an den NLWKN oder an die Biologische Station Haseniederung e.V.
Wespenspinnen
Das Wespenspinnen-Weibchen ist vergleichsweise leicht zu erkennen. Es ist bis zu 2,5 cm lang und am Hinterleib und an den Beinen schwarz-gelb gezeichnet. Das Männchen hingegen ist etwa 5 mm lang und unscheinbarer.
Auffällig in den Netzen der Wespenspinnen ist eine meist vorhandene zickzackförmige Struktur aus mehreren Fäden (siehe Bild). Außerdem legen die Weibchen ihre Eier in einen großen, bräunlichen Kokon zwischen hohen Gräsern und Sträuchern.
Edelkrebs /
Europäischer Flusskrebs
Der auch Edelkrebs genannte Europäische Flusskrebs ist mit einer Körperlänge von bis zu 20 cm (ohne Scheren) unser größter einheimische Krebs. Er ist meist dunkel- bis rostbraun, kann aber je nach Gewässer auch schwarz oder blau sein.
Seine Scherenunterseiten sind rot. Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem Amerikanischen Flusskrebs/Kamberkrebs. Dieser ist auch braun, erreicht jedoch nur 13 cm. Außerdem ist er an den orangen Scherenspitzen, und rostbraunen Streifen/Flecken auf den Hinterleibssegmenten zu erkennen.
Bevor ca. 1880 die Krebspest Deutschland erreichte, war der Europäische Flusskrebs weit verbreitet und sehr zahlreich. Nun ist der hier eingeführte Amerikanische Flusskrebs häufiger, da er gegen den Erreger immun ist, welchen er aber trotzdem weiter verbreitet. Alle in Deutschland einheimischen Flusskrebsarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten.
Hirschkäfer
Das Weibchen ist etwa 4 – 5 cm lang. Ein Männchen ist bis zu 8 cm lang und trägt ein großes „Geweih“ am Kopf, das aus seinen Kiefern gebildet wird und fast die halbe Körperlänge ausmachen kann. Die Larven und Puppen leben in Totholz von Eichen und anderen Laubbäumen.
Nach dem Schlupf sind die ausgewachsenen Tiere von Juni bis Juli in Laubwäldern zu sehen.
Nashornkäfer
Nashornkäfer erreichen eine Körperlänge von bis zu 4 cm. Das Männchen trägt das namensgebende Kopfhorn, das bei dem Weibchen nur als kleiner Höcker ausgebildet ist. Die Unterseite beider Geschlechter ist rot behaart. Sie sind oft in der Nähe von menschlichen Behausungen zu finden, z.B. in Komposthaufen oder Rindenmulch, da die Larven zur Entwicklung Wärme brauchen und zersetztes Holz fressen.